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Augenblicke in Mühlhausen

22. Juni 2014

Auch in diesem Jahr war wieder ein Treffen von de.rec.fotografie, zum fünften Mal in AntoniQ in Mühlhausen/Thüringen. Um eventueller Langeweile vorzubeugen und zu neuen Blicken auf die Stadt einzuladen, gab es einen Fotowettbewerb. Zu jedem der folgenden Themen sollte je ein Bild abgegeben werden:

1) Hoch hinaus oder tief hinab
2) Kaffeepause!
3) Es blümt so schön
4) Vom Laden bis zur Strasse: Schilderei
5) Rund um die Stadtmauer
6) Wasser in der Stadt
7) Spuren der Vergangenheit

Meine Bilder dazu sehen so aus:

Entstanden sind die Bilder am Freitag Nachmittag – die meisten zwischen Mittagessen und Kaffeepause, das Kaffee-Bild (als einziges gestelltes) dann noch nach der Pause. Gemacht habe ich die Bilder zum Teil mit dem iPhone, die meisten mit der S5. Nachbearbeitet ist nichts ausser ein bisschen geraderücken, Flecken wegstempeln und Kontrast aufhübschen. Wie immer ohne Blitz, und es waren auch keinen weiteren Hilfsmittel wie Reflektoren dabei.

Und was ich mir dabei jeweils gedacht habe?

1) Beim Ausdenken des Themas (denn den Wettbewerb habe zufällig ich ausgerichtet ;) habe ich mir Türme und Brunnen vorgestellt. Bei der Planung des Fotos dann am Freitag vormittag dachte ich konkreter an den Einstieg in eine Krypta (schummeriges Licht, Treppe aus Stein gehauen, Wasser tropft von den Wänden, es riecht ganz modrig,….) und habe einen Ortskundigen entsprechend befragt. Der meinte allerdings, so etwas gäbe es nicht. Nur so eine kleine Treppe nach unten in einer der Kirchen. Hab ich halt die genommen. Und der Aufseher hat freundlicherweise woanders hingeguckt.

2) Mühlhausen hat ein wunderbares und leckeres Bio-Café, daher musste dieses Thema auf die Liste. Dort mochte ich dann allerdings doch nicht einfach so zum Fotografieren einfallen. Beim Einsammeln von Infomaterial in der Tourist-Information waren mir aber Tüten mit Mühlhausen-Kaffee aufgefallen. Also habe ich dort eine eingesammelt, auf dem Rückweg beim Kaffeeeröster noch ungemahlene Bohnen und in AQ dann eine Tasse mit kaltem Kaffee. Das ganze nett auf einer Bank arrangiert, fertig.

3) Die ganze Stadt ist voller Blumen, Blüten und Pflanzen. Vorgeschwebt hatte mir eine Haustür umringt von Blumen, das war dann aber irgendwie langweilig. Ebenso ein Versuch mit einem Baum voller Blüten vor Kirchturm. Gegenüber der alten Gerberei (eine neue Entdeckung auf dieser Fototour, siehe Bild 7) tauchte dann diese Blume auf, eingepflanzt in eine alte Kiste, malerisch vor Hauswand und Bank neben Bach aufgestellt.

4) Die ganze Stadt ist nicht nur voller Blumen, sondern auch voller alter und noch viel älterer Schilder. Die an den Geschäften waren dann nur mit Hochformat etwas schwierig (das ich gerne durchhalten wollte). Aber der eine Endpunkt der Stadt ist die Persil-Uhr, dann halt die :) Dazu noch etwas von einem alten Fabrikgebäude im Hintergrund für das Lokalkolorit.

5) Rund um die Stadt ist die Stadtmauer. Zum Teil begehbar, zum Teil mit schönen Aussichten, zum Teil mit wunderschöner Parkanlage, zum Teil mit Türmen. An den Parkanlagen habe ich mich zuerst versucht, aber die Ergebnisse gefielen mir alle nicht. Also doch nochmal auf den Wehrgang hoch – dort dann ganz schlicht der typische Blick zurück.

6) Durch die Stadt fliesst viel Wasser, dazu gibt es noch einige Brunnen. Im Kopf hatte ich zuerst ein lauschiges Bild vom alten (Mühlen-)Bach, der Schwemmnotte, das war aber auch nichts. Etwas uninspiriert habe ich mich dann am Wasserlauf auf dem Untermarkt versucht, fand es erst totaaaal langweilig – und dann kam die Sonne raus. Grosse Begeisterung und Thema im Kasten :) Im Hintergrund die Divi-Blasii-Kirche, bei mir im Hintergrund nasse Gurte vom Kamerarucksack, weil ich dafür auf einem der Wasserstege rumgehampelt bin.

7) Soviel Vergangenheit, überall sichtbar. Alt und noch älter. Zufällig entdeckt haben wir dann mitten in der Stadt die alte Gerberei Stölcker, die gerade zum Museum umgebaut wird. Der Chef hatte einen kurzen Moment Zeit, uns etwas zu erzählen und zu zeigen, vom Handwerk und von der Familiengeschichte. Mir hat die alte Maschine gefallen, auf der Schürze und Werkzeug noch so liegt, als wären sie nur mal kurz für eine Pause abgelegt worden.

Der Blick in die Gerberei hinein war zuerst als siebtes Bild gedacht und sah so aus:

Die Fotos wurden dann ganz malerisch in einem verfallenen Nebengebäude ausgestellt. Wie das aussah, kann man zum Beispiel hier bei Peter sehen. Der Link zu den anderen Wettbewerbsbildern wird hier noch nachgetragen.

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