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Museums- und andere Besuche

22. Januar 2002

Nach einer recht reiseintensiven Zeit rund um den Jahreswechsel kehrt hier so langsam wieder Ruhe und Alltag ein, mal wieder Zeit, etwas zu schreiben :).

Kurz vor Weihnachten hat die diesjährige #weltenhaus-Adventsparty in Karlsruhe stattgefunden. Wie immer mit Schafspiel, Bummeln über den Weihnachtsmarkt und vor allem mit dem Treffen von alten und neuen Freunden und Bekannten aus dem virtuellen Leben. Schoen war es, und wer mehr wissen will, findet Partylog und Fotos auf den Adventsparty-Seiten.

Über Weihnachten waren wir dann in Kiel, neben netten Familienfeiern und winterlichem Schnee- und Eis-Chaos auch ein bisschen Sonne auf dem Fördewanderweg, Regen in Hamburg und richtigen ™ Wind am Falkensteiner Strand erleben. Ausserdem gab es einen Besuch in Berlin, das erste Mal, dass ich dort war. Und nach all den Jahren ohne Grenze, Stacheldraht und Mauer sorgte das Gefühl, inzwischen einfach so nach Berlin fahren zu können, immer noch für ein bisschen Gänsehaut während der Zugfahrt. In Berlin gab es dann neben einem Blick auf Reichstag, Brandenburger Tor und Berlin von oben vom Fernsehturm aus vor allem einen überraschungsbesuch bei einem dtr’ler und seiner Familie – einfach so durften wir es uns bei ihnen mit Stollen und Tee unter dem Weihnachtsbaum gemütlich machen :). Als Dank dafür gab es dann ein kleines Päckchen, und daher ist hier dann auch gleich ein neues Bild zu sehen – Pudel in Berlin.

Mitte Januar war es dann zum zweiten Mal soweit, in Basel gab es eine Museumsnacht. Zu Tausenden pilgern Menschen nachts durch die Stadt und durch Museen, alleine das zu sehen, ist schon ein Erlebnis für sich :). Wir sind diesmal erst recht spät losgezogen und haben drei Museen angeschaut. Zuerst das Vitra-Design-Museum in Weil am Rhein, das zur Museumsnacht gut per Shuttle-Bus zu erreichen war. Sehr japanisch durch die aktuelle Ausstellung (Wasserinstallation nach einem gewundenen Weg in einem mit Kies bedeckten Raum, dekorative Kunstgegenstände, die ohne Erklärungen eher nur hilflose Blicke auf sich zogen), aber auch sehr klein und nicht wirklich fesselnd für uns.

Danach sind wir zum Tinguely-Museum weitergefahren, das, wie könnte es auch anders sein :), mich jedes Mal wieder begeistert mit den grossen, bunten, sich bewegenden Kunstwerken. Im Moment wird dort als aktuelle Ausstellung ein Teil der Werke von Niki de Saint Phalle gezeigt – sowohl eher unbekanntes aus ihren frühen Jahren als auch bekanntes wie die dicken, bunten Nanas, Bilder und Modelle vom Tarot-Garten und der Honi(?). Ergänzt wird die Ausstellung durch Fotos, und nicht nur diese, sondern auch die Geschichten rund um die Werke und gemalten Briefe ermöglichen einen Blick auf das persönliche Leben der Niki de Saint Phalle. Mir hat die Ausstellung sehr gefallen.

Als letztes Museum haben wir dann noch einen Blick in die neue ägyptenhalle des Antikenmuseums geworfen. Leider konnte die Ausstellung dort bei weitem nicht mit der Agatha-Christie-Wanderausstellung mithalten, die im letzten Jahr dort zu sehen war und die uns sehr begeistert hat.

In einem Punkt haben sich leider alle drei Museen nicht ausgezeichnet – die Vermittlung der Informationen ist durchweg schlecht, die Schrift auf den Erläuterungstafeln viel zu klein, die Erklärungen selber verwickelt und nur schwer verständlich geschrieben, so dass das eine oder andere, was ich gerne erfahren hätte, vorerst im Dunkeln bleiben wird.

Ausserdem vertraute Menschen und Erinnerungen – Herman van Veen ist wieder unterwegs und kommt auch in die Schweiz, wir werden ihn Ende März in Bern erleben. Seine Auftritte haben sich geändert, seine bisherigen Begleiter sind nicht mehr dabei und dafür neue Gesichter, Geigen und Gitarren. Ob sich Herman van Veen selber ebenso verändert hat, wird sich zeigen. Durch das Konzert bin ich dann darauf gekommen, nach Konzertdaten oder Berichten von Iain MacKintosh zu suchen. Konzertdaten gibt es wie befürchtet keine mehr, da er sich bereits vor zwei Jahren von der Bühne verabschiedet hat. Schade, ich habe den ruhigen Schotten mit den blauen Augen und dem leisen Humor sehr gemocht und hätte ihn gerne noch einmal live erlebt. Einen schönen Bericht über sein Leben gibt es dafür in einer älteren Ausgabe von FolkWorld: „I wouldn’t change a thing!“.

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