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März 2021 – Angeschlagen

5. April 2021

Der März fängt mit einem grossen Platsch an – sehr unelegant stolpere ich beim Laufen über einen Stein und die eigenen Füsse, kann mich nicht mehr fangen und lande auf dem Boden. Zum Glück passiert nichts schlimmeres, mit aufgeschlagenen Knien, angekratztem Ego und einem Loch in der Laufhose geht es wieder nach Hause.

Ein paar Tage später erwischt es mich dann doch noch richtig und ich liege einige Tage mit Fieber flach. Dazu Kopfschmerzen und ein bisschen Atemprobleme, aber kein Husten oder sonstige Schnupfensympteme. Das bedeutet natürlich: ich habe einen Corona-Test gewonnen. Sogar zwei, erst einen Schnelltest, und ein paar Tage später auch noch einen PCR-Test. Beide sind negativ, und dann geht es mir auch langsam wieder besser. Was auch immer das war und wie auch immer man alleine daheim überhaupt noch einen Infekt bekommen kann.

Auch mein Rennrad muss zum Doktor. Dort stellt sich heraus, dass die Bremse so lärmt, weil irgendwo im Bremssystem etwas undicht ist und Öl auf die Scheibe kommt. Das muss komplett getauscht werden, aber leider ist das System erst Ende April wieder lieferbar. So heisst es vorsichtig fahren und gedulden…

Sowieso, es fühlt sich gerade alles sehr nach Warteschleife an – es passiert nicht viel und ändert sich kaum etwas. Warten auf die Corona-Impfung, warten auf die Fahrradreparatur, warten auf wärmeren Fluss zum Schwimmen.

Heute vor einem Jahr: Am 13. März 2020 ist mein freier Freitag. Für den Nachmittag ist die Pressekonferenz des Bundesrates angekündigt und es ist schon klar: Ab Montag wird sehr vieles anders sein. Eigentlich will ich die Steuererklärung machen, beschliesse aber spontan, doch nochmal nach Bern zu fahren. Dort futtere ich mich durch das Frühstücksbuffet in meinem Lieblingsrestaurant, besorge ein paar Sachen, von denen ich denke, dass ich sie in den nächsten Wochen brauchen werde (Therabänder, Erdnussbutter, Tee,…), gehe nochmal in den Laufladen und sammele ein Paar Laufschuhe meiner Lieblingsmarke ein, und spaziere wie immer noch ein bisschen durch die Altstadt und am Fluss entlang. Die Stimmung ist spürbar angespannt und alle sind schon auf Abstand bedacht. Später dann ist klar: Ab Montag ist alles zu, und mir brechen innerhalb von drei Tagen alle sozialen Kontakte weg – Arbeitskollegen, die Apfelfrau und die Gemüsefrau vom Markt, der nette Bademeister, die fröhliche Physio, das Team vom Fitness. Und so gerne ich auch alleine bin, das zieht mir dann doch erstmal den Boden unter den Füssen weg und erschüttert mich nachhaltig.

(Das wird vermutlich auch das erste sein, was ich nach der Impfung machen werde: Einen Tag freinehmen, nach Bern fahren, Torte essen. Und vielleicht alle umarmen, die nicht schnell genug wegrennen.)

Ende März ist dann plötzlich Frühling – es ist warm und sonnig, und so laufe ich durch Wälder voller Buschwindröschen und radle durch Wiesen voller Löwenzahn. So, so schön!

Gegessen:
Quinoa-Erdnuss-Auflauf mit Erbsen und Möhren
Viele, viele Kiwis, Ingwer-Blutorangen-Tee und Beerentörtchen
Sehr viel Osterschoki, die macht bestimmt hoppelhasenschnell!

Geschaut:
Die neuen Folgen der Bewegungs-Docs

Gehört:
Podcast „Durch die Gegend“
Saybia – In Spite Of

Gesportelt:
Zwei Wochen Sportpause wegen Fieber. Daher viel spaziert. (Ich hasse spazieren.)

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