Tagebuch

Wenn Fotografen…

…an einem Fototreffen sind, dann fotografieren sie mit Vorliebe andere Fotografen. Und so hat Linda fotografiert wie Dietmar fotografiert wie ich Enten fotografiere… :D

img_0339 11_0617_s5_6506bkw aq4005dscf5414

Sonntagsfrühstück

*abstaubhustwedel* So, nachdem gerade mal wieder gedrängelt wurde ;), wird es doch langsam Zeit, hier wieder etwas hinzuschreiben. Und da ich ja zu der eher verfressenen Sorte gehöre, verrate ich erstmal meine Lieblingsrezepte für ein gemütliches Sonntagsfrühstück: Orangen-Holunderblüten-Gelee, Erdbeer-Holunderblüten-Konfitüre und Quarkbrötchen. Für die Holunderblüten muss man Anfangs Juni am Ende eines windstillen, sonnigen Tages hoch in den Wald stapfen – das ist zwar anstrengend, macht aber auch viel Spass, und das Ergebnis wird sooo lecker :)

dscf6665

dsc00283 dsc00284 dsc00286

Holunderblüten kann man ausserdem in Pfannkuchen verpacken – wir waren gerade zum vierten Mal im schönen Mühlhausen/Thüringen auf einem Fototreffen, und haben diesmal dabei ein neues, kleines, entzückendes Café entdeckt: Kunst + Kram, direkt neben der Stadtinfo. Dort haben wir dann im sonnigen Hinterhof leckere Holunderblütenpfannkuchen verputzt, bevor wir erst noch zur Draisine und zum Badesee ausgeflügelt sind, und uns dann der Treffentrubel eingeholt hat. Meine Fotos gibt es auf der Augenblicke-Seite zu sehen. Achja, unser Treffenhaus hatte neu ein grosses Trampolin, das auch bei uns für viel Spass gesorgt hat :)

11_0617_s5_6459
(Foto: microbug)

Besuch im Museum HAARUNDKAMM

Das Museum HAARUNDKAMM in Mümliswil (Schweiz) ist ein Museum der Sorte „zwar klein, aber sehr fein“, modern gestaltet und mit ganz viel Liebe zu Haar, Kamm und Frisur eingerichtet.

Weil es nur 30 Minuten mit dem Zug/Postauto von mir weg ist, haben wir uns an einem schönem Samstag wagemutig auf den Weg dorthin gemacht. Und hatten einen spassigen und kurzweiligen Nachmittag :D. Wohl weil es so schönes Wetter war, hatten wir das Museum für uns und konnten uns in aller Ruhe umschauen.

Da das Museum aus einer ehemaligen Kammfabrik entstanden ist, liegt ein Schwerpunkt eben auf Kämmen und der Herstellung von diesen. Alte Maschinen, Werkzeuge, die diversen Rohstoffe und viele Fotos zeugen von der langen Tradition. Nicht nur Nutz- sondern auch Schmuckkämme wurden hier hergestellt, selbst die Königshäuser von England und Spanien haben solche getragen.

Daneben hat es auch das, was Langhaars üblicherweise zu vermeiden versuchen – altmodische Haartrocker, Lockenwickler, Brennscheren und andere „Folterinstrumente“ werden gezeigt. Dazu gibt es Fotos von der viktorianischen Hochtürmfrisur bis hin zum Bubikopf.

Ergänzt wird die Ausstellung durch einen alten, geschichtenerzählenden Frisiertisch, an dem man liebsten grad Platz nehmen, seine heissgeliebten Haarschätze in den Schubladen verstauen und seine Haare bepuscheln würde.

Männertauglichkeit ist für auch sonst museumstaugliche Männer gegeben (es hat Berichte über Explosionen und Zelluloid-Gewumms…), Kinder dürften sich so ohne weiteres eher langweilen. Im kleinen Museumsshop bekommt man solide Acetatkämme von Boltina, dazu Holzkämme von design-a (im Gegenwert von mehreren Ficcares…). Darüber hinaus bietet das Museum auch Workshops zur Kammherstellung an.

Abzüge gibt es nur in der B-Note – das Museums-Café hatte weder Latte macchiato noch Kuchen. Zwar irgendwie verständlich, da das Besucheraufkommen ausserhalb von Führungen wohl nicht sehr hoch ist, aber trotzdem ärgerlich. Gruppen können immerhin vorab Kuchenwunsch anmelden.

Pfingstferienschnipsel

Die ersten drei Tage haben wir vor allem geschlafen, gelesen und gekuschelt. War dringend notwendig. Und endlich habe ich mal wieder Zeit und Lust gefunden, die Haare zu flechten, statt sie einfach irgendwie hochzustecken.

Nach drei Tagen waren die vorhandenen und mitgebrachten Bücher alle und wir mussten zur Stadtbibliothek, Nachschub holen. Unser Highlight: „Die Mütter-Mafia“ von Kerstin Gier, wunderbar lästerlich :). Die Musik der Woche war „Nomvula“ von Freshlyground, entdeckt bei DüneSieben: Südafrikanische Musik. Im sehr schönen Kino Traumstern waren wir auch noch, haben uns den Film Shoppen angesehen und diesen für vergnüglich und zu schnell vorbei befunden. Anschliessend gab es noch einen ebenso schönen abendlichen Bummel mit Eis durch die Fachwerk-Altstadt von Lich.

Der Giessener Stadtverkehr ist nix für mich Landei. Trotzdem sind wir bei herrlichem Wetter viel Fahrrad gefahren, sind ein bisschen spaziert und haben bei einem gemütliches Picknick im Schwanenteich-Park den Schäfchenwolken und den Skatern in der Halfpipe zugeschaut. Dabei musste ich dann leider feststellen, dass die guten Outdoor-Sandalen nicht ewig halten. Und die aktuelle Kollektion hat statt rot-orange nur rosa-rot im Angebot. Meine Füsse sehen daher jetzt etwas, ähmja, komisch aus 8).

Beim Stadtbummel haben wir auch in den liebevoll und originell eingerichteten Laden der Gewandschneider von Avalon hereingeschaut. Und ein echt mittelalterliches Gewand auf dem ritterlichen Laufsteg probegetragen. Davon gibt es aber leider keine Fotos. Mitgekommen ist dann nur eine nicht-authentisch-mittelalterliche Bluse.


(Foto: microbug)

Kulinarisches: Wir haben wieder einen sehr leckeren Brotaufstrich entdeckt: Feine Pastete „Gegrillte Paprika“. Passt sowohl zu Vollkorntoast als auch zu Brot, besonders nett macht sich ein kleines Stück orange Paprika dazu. Beim Picknick im Park gab es eine leckeren Salat so ähnlich wie bei Sommeressen: Sesamnudeln mit Hähnchen (Änderungen: kein Knoblauch, dafür zwei kleine Möhren und ein Stück Salatgurke grob geraspelt und ein Viertel einer orangen Paprika in kleinen Stücken dazugegeben. Die Frühlingszwiebeln haben wir mit dem Hühnchenfilet angebraten, und dieses zusätzlich noch mit Ingwer, Chili und Kreuzkümmel gewürzt). Und dann noch zum erste Mal Gulasch gekocht (mit weniger Wein und Fleisch, dafür mehr Gemüsebrühe als im Rezept angeben). Dazu Farfalle und bunten Salat, yummie! Daneben durfte ich dann auch noch nach Herzenslust in leckerem Fastfood und kleinen bunten Schokodingers schwelgen :).

Schwimmen war ich natürlich auch, diesmal im als „Für sportliche Schwimmer“ angekündigten Westbad. Der erste Eindruck ist dann auch sehr positiv, und die Giessener scheinen gerne zu Schwimmen, auch abends bei schönem Wetter war das Bad noch gut gefüllt. Aber: Das Wasser hat gruselige 29.6 Grad. Und laut der Bademeisterin ist es einigen Badegästen damit immer noch zu kalt… Mir war es jedenfalls zu heiss, und meine Haut hat sich auch nicht gerade über die austrocknende Wirkung gefreut. Immerhin gab es dann einen abgesperrten Bereich für Kreisschwimmer. Allerdings in einer eigenwilligen Variante: es wird über zwei Bahnen hinweg und verkehrt herum gekreiselt. Ich hab einige Zeit gebraucht, um mich von dem Anblick wieder zu erholen :). Ebenfalls unschön: man muss bereits eine halbe Stunde vor der Schliesszeit das Wasser verlassen.

Und dann war da natürlich noch die Hochzeit, zu der wir eingeladen waren. Trotz des heftigen Regengusses auf der Hinfahrt war es dann ein sehr schönes Fest im Grünen bei viel Sonnenschein, mit einer entzückenden Braut und einem freudestrahlenden Bräutigam. Mit der schicken Kamera von Kerl und meinem Lieblingsobjektiv dran habe ich dann auch mal wieder richtig fotografiert :).



(dass die „DJ-Crew“ ziemlich fürchterlich war, mir eine andere Tänzerin ihren spitzen Absatz in den Fuss gerammt hat und ich zudem noch ein paar Erkältungsbazillen von der Feier mit nach Hause geschleppt habe, hat der schönen Woche zum Glück wenig Abbruch getan)

Maisonntag

Es ist endlich Frühling. Und da mein Vater dieses Wochenende zu Besuch war, gab es einen ausgiebigen Spaziergang vorbei an plätschernden Bächen, brummenden Treckern und gelbblühenden Feldern.

Abends haben wir dann zudem noch etwas Kultur genossen (mein Vater wäre nicht mein Vater, wenn er da nicht noch etwas gefunden hätte) – im Rahmen der Solothurner Literaturtage wurde der Dokumentarfilm „Max Frisch, Citoyen“ gezeigt, der, bis auf die manchmal sehr störenden Schnitte, sogar mir Kulturbanausin gefallen hat. Der Film folgt chronologisch der Lebensgeschichte von Max Frisch, die eng mit der Zeitgeschichte der Schweiz und auch Deutschlands verknüpft ist, und hat uns Zuschauer an den spannenden letzten Jahrzehnten und am Leben des Mannes hinter „Homo Faber“ teilhaben lassen.

(ich mag Mai :)

Luxus

…ist, erst genüsslich leckere Farfalle mit Mascarpone und grünem Spargel und danach Erdbeer-Knusper-Schokolade zu verspeisen. Und dazu herrlicher Sonnenschein, hach :).